In Zeiten, in denen wir wenige Musik live hören können, müssen wir halt zuhause die Nachbarn beschallen. Hierbei gibt es in den letzten Jahren einen klaren Gewinner: Das Streaming. Dank Streaming-Flats, ständiger Verfügbarkeit und keiner Sorge über Platz für Tonträger oder zugemüllter Festplatten hat das Streaming immer noch steten Aufwind.
Der Verlierer im Schatten des Streaming ist ganz klar: Die CD. Der Datenträger ist für die speicherbare Menge an Musik einfach zu unpraktisch geworden. Niemand will für unterwegs noch ein zweites Gerät zum Musikhören mit sich rumschleppen, wenn das Smartphone diese Aufgabe einfach besser erledigt. Auch bei Autoradios gehören CD-Player schon seit Jahren nicht mehr zur Ausstattung. Wenn ich eine Prognose wagen sollte, würde ich vermuten, dass die CD in den kommenden Jahren immer weiter vom Markt Verdrängt wird.
Echte CD-Liebhaber*innen gibt es eigentlich auch nicht, denn CDs haben nur eine gewisse Halbwertzeit und können nach ein paar Jahrzehnten einfach unbrauchbar werden. Wenn der Enkel also mal Opas CD-Sammlung findet, wird er wohl zum einen ein Problem haben, einen geeigneten Player zu finden und zum anderen die meisten Silberlinge gar nicht mehr abspielen können.
Während in den 90ern die CD wegen ihrer Qualität gefeiert wurde und DDD das neue Hip war, war eigentlich schon damals klar, dass die CD niemals einen analogen Dynamikumfang abbilden konnte. Zwar gab’s beim Abspielen keine Lagerfeuerstimmung aber dennoch hatte die Platte hier immer die Nase vorn. Auch in Sachen Haltbarkeit punktet die schwarze Scheibe. Die Lebensdauer der Goldenen Scheiben „Sounds of Earth“ in den Voyager 1 & 2 sind laut NASA sogar mit 500 Millionen Jahren angegeben. Zwar ist Vinyl immer einem gewissen Verschleiß beim Abspielen ausgesetzt, dafür hält die Scheibe bei richtiger Lagerung und Behandlung im Grunde ewig.
Nicht nur aus diesen Gründen ist Vinyl in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden und die Industrie ärgert sich derweil, ihre Pressen in den 90ern verschachert zu haben. Die Rückkehr der LP ist sogar schon so weit vorangeschritten, dass der Umsatz im Halbjahresbericht der Recording Industry Association of America von Vinly mit 232 Millionen USD weit vor der CD mit mur 129 Millionen USD liegt. (vgl. RIAA) In den verkauften Einheiten liegt die CD mit 10,2 Millionen nur knapp vor dem Vinyl mit 8,8 Millionen.
Quelle: RIAA