Samstag, 18. Mai

Der Morgen begann für mich mit einem exklusiven Van-Konzert von JAMIROQUAI mit seinem großartigen Album “Traveling without moving”, gefolgt von Tenacious D mit seinem wundervollen Debut-Album. Ich fand’s großartig und auch die Nachbarn genossen Musik, Kaffee und Sonne.

Ja, Moment mal, war nicht das ganze Wochenende Regen angesagt? Denkste, der Lorenz knallte und neben guter Musik und mittlerweile dem ersten Bier gab es auch eine dicke Schicht Sonnencreme für den Albino: mich! Da ich noch ein paar Sachen besorgen musste, machte ich mich “kurz auf” zum nächsten Supermarkt und war dann knapp 2 Stunden später wieder beim Festival. Memo an mich: Beim nächsten Mal bitte nix mehr vergessen.

Von innen geölt und von außen gecremt ging es dann um kurz vor Eins Richtung Amphitheater, um dann pünktlich zu WHEEL vor der Bühne zu stehen. Die Dortmunder sind zwar für meinen Geschmack etwas zu getragen, aber der Gig passt gut zum Start in den Tag und lässt noch Luft nach oben. Das Theater ist zwar noch spärlich besetzt, dafür lauschen die Anwesenden um so andächtiger. Guter Opener für den Samstag.

RHD 2024 WHEEL Doom (c) StagePix.de
RHD 2024 WHEEL Doom (c) StagePix.de

Zum Wachrütteln gibt es jetzt eine amtliche Powermetal-Show made in Sweden! Zum Gig haben die Jungs von AIR RAID neben Klassikern auch ihre aktuelle Scheibe “Fatal Encounter” im Gepäck und liefern amtlich ab. Auch im Publikum ist das andächtige Zuhören von WHEEL den sich schnell verbreitenden Metal-Gesten und beginnender Bewegung gewichen. Immer mehr Besucher/-innen können den Kater im Zelt lassen und schlagen im Amphitheater auf.

RHD 2024 AIR RAID Doom (c) StagePix.de
RHD 2024 AIR RAID Doom (c) StagePix.de

Um 14:30 Uhr hält sich das Wetter gnädig auf dem ROCK HARD Festival 2024 und BAEST erklimmen die Bühne am Rhein-Herne-Kanal. Die Dänischen Death-Metaller steigen mit einem ordentlichen Punch in Ihr Set ein und schon bald machen sich die ersten Surfer auf die Reise. Zwar sind die Securitys immer noch arg unbeholfen im Umgang mit den durchgereichten Menschen, aber dieses Jahr werden zumindest alle aufgefangen. BAEST liefern derweil eine großartige Show und werden entsprechend von der Crow gefeiert.

RHD 2024 BAEST (c) StagePix.de
RHD 2024 BAEST (c) StagePix.de

Weiter geht es dann mit einem ROCK HARD Festival typischen Exoten: WALTARI. Die Kapelle um Basser und Fronter Kärtsy Hatakka kommt mit ihrem etwas eigenwilligen Stil irgendwo zwischen Metal, Rock und Crossover aus Helsinki und spaltet die Zuhörenden ziemlich deutlich zwischen “finden wir geil” oder eben nicht. Ungewollter Star des Auftritts wird dann der Stagemanager des ROCK HARD Festivals Skid Vanvoorden, der “on the Fly” Hatakkas Bass reparieren musste. Leider kommt für die Band dann auch noch ein eher mäßiger Sound und langsam einsetzender Regen dazu. Ich gehe Bier holen, bevor es dann bei PRIMOREDIAL wieder vor die Bühne geht.

RHD 2024 WALTATRI (c) StagePix.de
RHD 2024 WALTATRI (c) StagePix.de

Stimmt nicht ganz, ich komme zu den letzten Klängen von VANDENBERG wieder. Die Band um den Niederlänger und WHITESNAKE Gitarristen Adrian Vandenberg geben gerade “Here I go again” zum besten und bringen ordentlich Bewegung ins Gelsenkirchener Amphitheater. Ein wenig ärgere ich mich, dass ich nicht mehr vom Gig gesehen habe und ich mich lieber für die kühle Erfrischung entschieden habe.

RHD 2024 VANDENBERG (c) StagePix.de
RHD 2024 VANDENBERG (c) StagePix.de

Mit PRIMORDIAL und KK’S PRIEST stehen für den Samstag jetzt noch zwei gewichtige Brocken auf dem Programm. Die Irischen Celtic Metaller machen den Anfang. Für Fronter A.A. Nemtheanga geht es nach seinem Gig mit DREAD SOVEREIGN am Vortag nun in Runde zwei. Auch wenn es für die Show der Iren noch etwas zu hell ist, um richtig in Stimmung zu kommen, macht die Band einen guten Job und fesselt die Crowd im proppevollen Amphitheater.

RHD 2024 PRIMORDIAL (c) StagePix.de
RHD 2024 PRIMORDIAL (c) StagePix.de

Zurecht stehen zum Abschluss des zweiten Festivaltages nun die Rockveteranen um JUDAS PRIEST Gitarristen K. K. Downing auf der Bühne. Hierbei sieht und merkt man Downing seine über 70 Lenze keinesfalls an und es folgt eine solide und klar strukturierte Hard-Rock Show der alten Schule. Spätestens bei den ersten PRIEST-Songs gibt es dann in Gelsenkirchen kein Halten mehr und das prall gefüllte Amphitheater feiert sich langsam aber solide in Extase.

RHD 2024 KKs PRIEST (c) StagePix.de
RHD 2024 KKs PRIEST (c) StagePix.de

Der Sound kommt gut und neben “dem alten Mann an der Gitarre”, muss auch die großartige Leistung von Sänger Tim Owens erwähnt werden, der nahezu makellos performt. Zwar nutzt die Kapelle nicht ihren vollen Slot aus, lässt aber dafür einen ganzen Haufen glücklicher Gesichter zurück. Welche Wirkung die KK’s PRIEST entfaltet, merkte man spätestens daran, dass kaum andere Musiker/-innen für die Show im Backstage geblieben sind, sondern sich die Meisten unters Volk mischten, um die Show zu genießen.