Mit Blick auf die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA2027) und den damit verbundenen Veränderungen am Nordsternpark, also der Heimat des ROCK HARD Festivals, stand in diesem Jahr für die meisten Besucherinnen und Besucher eine Frage im Vordergrund:
Wird es mit dem Rock Hard Festival weitergehen und wenn ja, wie?!
Leider kennen wir auch nach dem Festival immer noch zu wenig Details um eine belastbare Aussage hierüber zu treffen, aber eins steht fest – und da sind sich alle einig – das ROCK HARD Festival gehört ins Amphitheater, in die wundervollen Auen zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal. Und zwar mit Camping vor Ort und der besonderen Atmosphäre des Amphitheaters.

Der Regen schien in Strömen, oder so.
Obwohl erst das Thema IGA2027 auf den Tisch kam und der Wetterbericht dann auch noch ein Wochenende voller Regen vorhergesagt hat, ließ sich die Stimmung auf dem diesjährigen ROCK HARD Festival nicht trüben. Schon einen Tag vor Beginn der Sause trudelten die ersten Besucher/-innen ein und genossen den Abend in der Zeltdisco des Satanoriums. Das Zelt außerhalb des eigentlichen Festivalgeländes war in diesem Jahr etwas größer, dafür wurden die Angebote vermischt. So teilte sich die Kunstausstellung “Painted in Blood” tagsüber den Platz mit Programmpunkten, wie den Bar Piano Metal-Darbietungen und musste jeden Abend für die After Hour abgebaut werden. Etwas umständlich, dafür gab’s abends dann etwas mehr Platz für den Tanz-Tee.

Der ansonsten sehr gut mit einem Biergarten genutzte freie Platz im Satanorium, der in den vergangenen Jahren auch eine tolle Bühne für Lesungen und Co. war, fiel in diesem Jahr einem Planungschaos zum Opfer. Wer’s letztendlich verbockt hat, ist egal, hauptsache im kommenden Jahr bekommen die Fans ihren Biergarten zurück!
Freitag, 17. Mai
Richtig los ging es dann am Freitag mit den irischen Doom-Metallern von DREAD SOVEREIGN, mit denen PRIMORDIAL-Fronter Alan „Nemtheanga“ den ersten von 2 Gigs auf dem RHD 2024 absolvierte. Trotz der Uhrzeit funktioniert der Slot als Opener gut. Der Sound ist druckvoll und verspricht schon von der ersten Kapelle, besser als im letzten Jahr zu werden. Das Amphitheater füllt sich langsam und trotz des angesagten Dauerregens kommt sogar die Sonne raus.

Als nächstes stehen THRONEHAMMER auf dem Programm, die die brutale Doom-Welle ihrer Vorgänger gekonnt aufnehmen und illuster weiter treiben. Hier präsentiert sich Kat Shevil Gillham routiniert als Druckvolle Fronterin und hat sichtlich Spaß, das aktuelle Album “Kingslayer” in die Köpfe der Crowd zu prügeln. Der Meute gefällt’s und kaum haste Dich versehen, ist das ROCK HARD Festival 2024 auch schon in vollem Gange!

Freitag, 17. Mai, 17:00 Uhr: Stilwechsel. Und eben dieser wird uns präsentiert von R. D. Liapakis und seinen Jungs von MYSTIC PROPHECY aus Bad Grönenbach. Der Wechsel zu solidem Powermetal passt gut ins Programm und das Publikum lässt sich weiter motivieren. Keimzellen des Headbangens vergrößern sich schnell und die Stimmung steigt. Hierzu trägt vor allem die Publikumsnähe der Band aus dem Unterallgäu bei, die unermüdlich fette Riffs und eingängige Melodien abfeuert.

Mit UNLEASHED und BRUTUS geht’s weiter, wobei hier die “alten Schweden Tod-Metaller” im Rennen gegen die Post-Rocker von BRUTUS etwas die Nase vorn haben, zumindest, was die Reaktions des Publikums angeht. Beide Kapellen performen gut und auch der Sound ist weiterhin deutlich besser als die letzten Jahre. Zwar kommen bei BRUTUS ab und an die Klampfen etwas leise, in der Summe ist das aber Meckern auf sehr hohem Niveau, vor allem beim charismatischen Auftritt von Fronterin Stefanie Mannaerts.

Als Headliner für den ersten Festivaltag des ROCK HARD Festivals 2024 stehen dann ab 21:30 Uhr die Finnen von AMORPHIS auf der Bühne. Nicht zuletzt die unzähligen AMORPHIS-Shirts, die wir den Tag über auf dem Gelände gesehen haben, machten klar, dass die Band um Tomi Joutsen für die meisten das Highlight des Tages sein sollte.

AMORPHIS konnte dieser “dezenten” Erwartungshaltung vollkommen gerecht werden und lieferte eine würdige Headliner-Show ab. Einen Fokus bei der Songauswahl setzten die Finnen auf ihre Alben “Halo” und “Queen of time”. Höhepunkte des Sets waren sicherlich “Black Winter Day” und “The Bee” und nach gefühlt viel zu kurzer Zeit entließen AMORPHIS eine glückliche Crowd in die Nacht.

Oder ins Zelt, wo noch munter weitergefeiert wurde. Auch im Satanorium gab es in diesem Jahr wieder den berüchtigten Stand der Irren… oder doch Iren?! Auf jeden Fall gab es wie immer: nette Menschen, gutes Bier, tolle Gespräche und Hochprozentiges zum fairen Preis.
Gute Nacht und Cheers!