Derzeit beschränkt sich die Unterstützung unserer Lieblingskapellen ja aus Gründen auf Tonträger- und Merch-Käufe. Auch wir haben unsere Kleiderschränke in den letzten Monaten mit neuen Metal-Leibchen bestückt. Und ja, die halbwegs neutrale Arbeitsmontur gerät nicht nur dank Homeoffice zunehmend ins ungetragene Hintertreffen, sondern frönt ihr Dasein langsam aber sicher in Unterzahl.
Die Sehnsucht nach headbangenden Mähnen, die voller Hingabe an die aufspielende Band die benachbarten Arme mit Schweiß tapezieren, entlädt sich im Shoppingwahn. Black Friday? Pah. Black 2020! Und zwar in Form von kiloweise bedruckten Baumwoll-Shirts.
Und das ohne schlechtes Gewissen. Schließlich unterstützt man ja Musiker vor dem langsam drohenden Ruin! … Oder? Zum einen: Ja, natürlich. Aber mit reinem Gewissen? Häufig nicht angebracht.
Noch immer wird das Gros der Shirts für Merchandising aus billigster Pestizid-Baumwolle produziert. Und als wäre das nicht schon mies genug, werden diese Lappen auch noch in fragwürdiger Qualität unter noch fragwürdigeren Bedingungen in Ländern wie Bangladesh zusammengeklöppelt.
Erfreulicherweise gibt es immer mehr Bands und Musiker, die nicht nur unseren Ohren (und auf Konzerten auch unseren Körpern) etwas gutes tun wollen, sondern sich als Teil dieses Planeten und unserer globalen Gesellschaft verstehen.
So sind bei NOCTE OBDUCTA bzw. bei ihrem Label Supreme Chaos Records ganz frisch gesiebdruckte Fair Trade-Shirts eingetrudelt und auch MYRKUR bieten ihr neues Shirt-Design auf “earth positive organic cotton” an. Obendrein geht der Nettoerlös an Mødrehjæplen, eine Organisation, die Müttern und Familien in Not hilft.
Wir finden: das Geld, das wir dieses Jahr auf Festivals und Konzerten üblicherweise in den Bier-Äther geschüttet hätten, ist als Fair Trade und Organic Cotton-Finanzierung doch ziemlich gut angelegt.