1994 in Berlin gegründet, bringen RAMMSTEIN seither Zuverlässig eins zum Rollen. Den Stein des Anstoßes. Das letzte Mal richtig geknallt hat es wohl bei, mit und in der Pussy. Das war 2009: „You’ve got a pussy, I have a dick, So, what’s the problem, Let’s do it quick“. Hier haben die Berliner eine klare Grenze überschritten und haben damit schon einen nicht zu verachtenden Aufschrei in der Medienwelt ausgelöst. Nach Pussy und dem dazugehörigen Album „Liebe ist für alle da“ wurde es dann etwas ruhiger um die Kombo um Till Lindemann. Okay, sagen wir viel ruhige. Es folgten in den kommenden Jahren noch 4 Videos und zwei Soloprojekte von Till und Richard Kruspe (Emigrate). Bis heute. 10 Jahre nach „Liebe ist für alle da“, kündigen RAMMSTEIN endlich ein neues Studiowerk an.
Und auch hier wussten sich die Berliner Musiker wieder richtig in Szene zu setzen und ins Gespräch zu bringen. Das Preview für das erste Video „Deutschland“ zeigte RAMMSTEIN bereits in der Rolle von KZ-Häftlingen und traf – dank des noch fehlenden Zusammenhangs – die deutsche Medien-, Musik- und Gelehrtenwelt direkt ins Herz. Und was dann kam, überraschte alle. Mithilfe von Regisseur Eric Remberg (Specter Berlin) liefern RAMMSTEIN ein „episch-epochales Video zu ihrem neuen Song ‘Deutschland’“ (vgl. metal-hammer.de) ab und sorgen für einen medialen Tsunami.
Nach kurzer Zeit kehrten sich die eher kritischen Stimmen in Folge des Previews in ungebremstes Lob für Video. Ein Video, wie ein Ritt durch die deutsche Geschichte. Ständig begleitet von Germania, dem Gedanken, der Sehnsucht und der Personifizierung Deutschlands und seiner vermeintlichen Werte. Immer wieder gebeugt, verehrt und misshandelt – eine traurige Geschichte eines Volkes und seinem Numen. Sicher ist, dass das Video ausreichend Platz für Interpretation lässt und nicht zuletzt durch seine Komprimiertheit und Bildgewaltigkeit immer wieder neue Momente entdecken lässt. Auch wenn RAMMSTEIN mit dem Song Deutschland eine durchaus eingängige und festivaltaugliche Hymne gelungen ist, so sind sowohl der Song als vor allem das Video keine Konsumgüter sondern verlangen vom Zuhörer / Seher einen Moment seiner Zeit und ungeteilter Aufmerksamkeit. Fazit: Das lohnt sich!
(Autor: Jens H)
Quelle: Rammstein
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